Herzlich Willkommen auf der Homepage von Manfred Wilhelm Kamp

Das Leben von Manfred Kamp ist ein ganz Besonderes. Sein Lebenswerk, aber vor allem auch die Entstehung dieser Lebensleistung sind es würdig, darüber zu berichten und es auf dieser Homepage wenigstens teilweise festzuhalten. Vielleicht kann man von einem „German Dream“ sprechen, da er in einem katholischen Kinderheim aufgewachsen ist und mit 21 Jahren einen Brief bekam, der in etwa lautete:
„Lieber Manfred, du wirst heute 21 Jahre und damit volljährig. In zwei Wochen musst du aus dem Heim ausziehen. Anbei hast du als Startkapital 200 DM.“
51 Jahre später leitete er ein Busunternehmen mit 365 Fahrzeugen und 650 Mitarbeitern, das ist bei diesem Start ins Leben alles andere als selbstverständlich. Doch es gelang. Aus dem von allen verlassenen Kind, wurde ein Unternehmer und Familienvater, der stets mit großem Verantwortungsgefühl für seine Mitarbeiter und seine Familie handelte, immer mit Blick auf die sozialen Herausforderungen unserer Gesellschaft und mit großem Herz für die darin Benachteiligten. Er wollte bewegen und hat Omnibusse und Herzen gleichermaßen bewegt.
Geboren wurde Manfred Wilhelm Kamp am 9. September 1945 im Schützenhaus von Metternich, damals eine Unterkunft für mittellose Familien. Der 2. Weltkrieg und die dramatische Bombenangriff auf Metternich am 22. April 1944, bei dem sein ältester Bruder und beide Großeltern ums Leben kamen, waren vorbei. nach der Scheidung ihrer Ehe war die Mutter von Manfred nicht mehr in der Lage ihn und seine überlebenden vier Geschwister Renate, Günther, Hans Joachim und Ursula zu versorgen. So wurden alle Kinder auf verschiedene Heime verteilt. Als Manfred in das Heim Propstey St.Joseph in Taben, das von katholischen Ordensschwestern geführt wurde, kam , war er gerade einmal 5 Jahre alt. Wie das Leben kurz nach dem Krieg in solchen Heimen aussah, kann man sich nur schwer vorstellen, viel Trauriges hat man schon oft darüber gehört, aber Manfred entwickelte seine ganz besonders potente Überlebensstrategie, das war Humor, immer und überall und in sämtliche Ausprägungen. Wahrscheinlich könnte man eine ganze Seite allein mit seinen Streichen, die durchaus mit denen von Michel aus Lönneberga mithalten könnten, füllen. Da wurde etwa die Haube einer Nonne mit Reißzwecken am Stuhl befestigt, oder vom Misthaufen aus Passanten mit Eiern beworfen…Nach diesen Einfällen musste er regelmäßig als „Erziehungsmaßnahme“ die Einzelzelle des Kinderheimes aufsuchen, aber mit dem Wissen, dass Schwester Antonia, die ihm sehr zugetan war und mit der er auch als Erwachsener bis zu ihrem Tod im Kloster Marienhof Kontakt hielt, ihm wahrscheinlich ein extra Stück Hartwurst zukommen ließ, zur Überbrückung der „Einzelhaft“.

„Die meisten Menschen legen ihre Kindheit ab
wie einen alten Hut.
Sie vergessen sie wie eine Telefonnummer, die nicht mehr gilt.
Früher waren sie Kinder, dann wurden sie Erwachsene,
aber was sind sie nun?
Nur wer erwachsen wird und ein Kind bleibt, ist ein Mensch.“
Erich Kästner

Mit 17 begann er eine Lehre zum Groß-und Einzelhandelskaufmann, die ihm später bei dem Aufbau seiner Firma große Dienste leisten konnte. Mit 24 Jahren studierte er in Mannheim Sozialpädagogik, wo er auch seine spätere Frau Erika Kamp kennenlernte. Angestellt als Sozialarbeiter bei der Stadt Ludwigshafen bemerkte er schnell, wo er sein Hauptaugenmerk hinlenken wollte. Die Teilhabe Menschen mit Beeinträchtigungen am normalen Leben waren für Ihn das wichtigste Anliegen, so wie es der Artikel 3 des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland vorgibt: Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich. Er gründete den Club IfB, die Interessengemeinschaft für Behinderte, der den Menschen ermöglichen sollte, kulturelle Veranstaltungen und Feste zu besuchen und andere Freizeitangebote wahrzunehmen. Für deren Transport kaufte er für 500 DM seinen ersten Bus. Damit war der Grundstein in die Selbständigkeit gelegt.
Aus diesem Engagement folgte erste Aufträge der Lebenshilfe zur Beförderung Kinder mit Beeinträchtigung in Kindergärten und Schulen und später der Caritas für die erste in Ludwigshafen gegründete Werkstätte für Menschen jeden Alters mit Behinderung. Die 1972 gegründete Firma wuchs rasant und konnte bald mehrere Filialen in der Westpfalz gründen und wurde so ein wichtiger Arbeitgeber in Ludwigshafen und Umgebung ,sowie wichtiger Baustein des sozialen Lebens. Große Aufträge der evangelischen Kirche und der Stadt Ludwigshafen folgten und Manfred Wilhelm Kamp konnte Stück für Stück sein Lebenswerk aufbauen.
Und was war nun mit seinem Humor? Den bekam und bekommt jeder zu spüren, der mit ihm zu tun hat…von unzähligen Erinnerungen an wilde Wasserschlachten, ausgiebige Spieleabende, Streiche bei Einkaufstouren, witzige Begegnungen mit anderen Menschen, die meistens erst überrascht, dann aber meistens mit herzhaftem Lachen auf unseren Vater und seine unkonventionelle Art reagieren, tragen uns als Familie durchs Leben. Das gab und gibt uns den Mut, etwas zu wagen, anders sein zu dürfen und sich ein kindliches Gemüt zu behalten, mit dem Wissen um Selbstwirksamkeit – alles ist möglich. Auf der Seite Manfred Kamp als Arbeitgeber kann man noch einige Eindrücke gewinnen.

Vielen Dank, lieber Papa für alles und viel Freude beim Stöbern,
Deine Tochter Juliane mit Familie